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Mehrfamilienhaus mit Musikspielautomaten-Museum in Cham, 2. Rang

Eingespannt zwischen der stark befahrenen Luzernerstrasse und der Bahnhofstrasse, befindet sich das schmale dreieckige Grundstück der Familie Funk an einem attraktiven und prominenten Ort am westlichen Eingang zum Zentrum der Gemeinde Cham.

Das neue Gebäude tritt als stattliches, selbstbewusstes und repräsentatives Stadthaus auf. Es profitiert von mehrfachen Ausrichtungen und Orientierungen und bietet Zugänge auf verschiedenen Seiten an. Seine Struktur ist entlang der Längsachse entwickelt, seine Räume sind allseitig ausgerichtet. Wie die Nachbarsbauten ist der Neubau sowohl von der Luzernerstrasse wie auch von der Bahnhofstrasse erschlossen. 

Der Haupteingang ist ab dem östlichen Fussweg erreichbar, welcher eine wichtige Verbindung zum Bahnhof und zum See darstellt und auch das rückliegende Quartier anbindet. Der Vorplatz ist offen und einladend gestaltet und ermöglicht alltägliche Begegnungen und Aktivitäten.

Auf der Westseite befindet sich der Zugang zum Musikautomaten-Museum mit grosszügigem Ausstellungsraum. Er ist sowohl von der Seite Bahnhofstrasse wie auch von der Seite Luzernerstrasse zugänglich und einsehbar, um später ggf. auch gewerbliche Nutzungen zu ermöglichen. 

Die Wohngeschosse sind zweispännig konzipiert mit jeweils einer Wohnung im Westen und einer etwas kleineren im Osten. Die Wohnungen verfügen über sorgfältig proportionierte Wohn-/Essräume und Zimmer mit diagonalen Raumbezügen quer durch die ganze Wohnung. Französische Fenster mit schmalen hohen Flügeln sorgen für urbanes Flair und gute Belichtung und Besonnung. Auch die Badezimmer sind natürlich belichtet. Die Grundrissorganisation berücksichtigt die Lärmsituation entlang der Luzernerstrasse bestmöglich, indem die Zimmer zum grössten Teil auf die Seeseite gelüftet werden können. Alle Wohnungen verfügen über grosszügige private Loggien und Veranden. Zudem erlauben kräftige Fensterbänke Austritte und Blicke in die umliegenden Stadträume aus jedem Zimmer und verstärken den Bezug zur Landschaft. 

Die Wohnung der Familie Funk erstreckt sich über die obersten beiden Geschosse. Zuoberst befindet sich der weitläufige Wohnbereich mit vorgelagerten Terrassen und prächtiger Aussicht. Schiebefaltwände erlauben eine stärkere Zonierung von Essbereich oder Bibliothek nach Bedarf. Im unteren Geschoss befindet sich der private Bereich der Bauherrschaft mit Blick in die Abendsonne. Arbeitszimmer und Gästezimmer sind als Einliegerwohnung konzipiert und direkt vom Treppenhaus zugänglich. 

Die Fassade ist elegant und verspielt zugleich. Durch die differenzierte Materialisierung und die sorgfältige Fügung der verschiedenen Elemente wird ein feines Fassadenrelief erzeugt. Vertikal angebrachte Betonelemente bilden die Tektonik des Gebäudes ab, dazwischen liegen die Fensternischen, welche mit matten Mosaikplättchen ausgekleidet sind. Die vorstehenden Fensterbänke sind ebenfalls aus vorfabrizierten Betonelementen gefertigt und stellen die horizontale Verzahnung der Elemente her.

Die landschaftsarchitektonische Gestaltung ist aus der vorgefundenen städtebaulichen Situation und den gewachsenen Freiraumtypologien entwickelt. Entlang der gewerblich genutzten, städtischen Schaffhauserstrasse bilden grosszügige Zugänge den Auftakt zu den Eingangsbereichen der geplanten Bauten. Im Westen bezieht sich die Überbauung auf die Strukturen der angrenzenden Wohnquartiere mit präzise angelegten Wegeverbindungen, weitläufigen Grünflächen und markantem, parkartig angeordnetem Baumbestand. 

Die Bauten sind als Massivbauten in Mischbauweise Mauerwerk/Beton gedacht, die gewählten Materialien auf Langlebigkeit ausgerichtet.

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